Juni: Zwilling – Morgenstern-Merkur

Was macht den Zwilling so neugierig und aufgeschlossen gegenüber universellen Neuigkeiten, was so hektisch und oberflächlich im Übermitteln sodaß sich keiner mehr auskennt? Eine Antwort darauf gibt Merkur, zugehöriger Planet zu diesem Tierkreiszeichen. Merkur ist der Götterbote der Antike, mit geflügelten Schultern, der sich taktisch an kein Wertsystem gebunden fühlte. Seine Wirkung ist schlau, theoretisch und hilft, zu abstrahieren. So zeigt er an, für welchen Lebensbereich der Mensch ein offenes Ohr, Interesse und feinmotorische Geschicklichkeit hat.

In der Kindheit/Schulzeit ist Merkur ein wesentlicher Begleiter, besonders wenn es um die Berufswahl geht; in dieser Zeit wirken die Zwilling-Mond-Tage eindrücklicher auf uns. Unterstützung zu diesem Thema aus der Pflanzenwelt geben die zwilling-merkurischen Holunder- und Johannisbeeren, die Petersilie, Pfefferminze, Schlüsselblume, Margerite und sämtliche erwanderte, an Waldrändern wachsende, „beobachtende“ Gesellen.

In der Gartengestaltung zu neutral? Läuft es in ihrem Leben sehr lehrmeisterlich ab? Wo sich Zwilling- und Merkurqualitäten symbolisch treffen, packt man Gelegenheiten am Schopf und flüchtet aus dem „Nest“. Dort lernt man als sachlicher Sophist durch stetes Zweifeln Lüge von Wahrheit zu unterscheiden! Merkur erspäht in aller Zerstreutheit den Überblick von Ideen. Dadurch erhält der Zwilling(Tag) seine Vielseitigkeit; „sein“ Gartenthema heisst „Einfallsreichtum“.

Zwilling/Merkur – Garten des Einfallsreichtums

Was zeichnet einen Garten des Einfallsreichtums aus? Er lebt von ungewöhnlichen Gestaltungselementen, die im Besucher des Gartens Verwirrung hervorrufen. Wie wäre es einmal mit Pflanzentrögen aus ausrangierten, abgeschnittenen Stadtmülltonnen – bequem auf der Terrasse zu rollen; oder mit gestreift bemalten Segeltüchern, die an einer Kurbel auf und zugerollt werden können und sowohl gestreiften Schatten werfen als auch den Hintergrund eines Kindertheaters im Garten bilden?

Warum nicht einmal luftige Birken in einer Spirale pflanzen, in dessen Zentrum ein schmaler Kiesweg aus bunten Steinen führt und an einer lyrischen Spruchtafel endet…. Einfallsreichtum bedeutet, Gedanken im Fluss zu belassen, ohne Sanktion von Schullehre oder Moral – auch in einem gesunden Garten gibt es kein Stocken. Diese fließende Bewegung ist stets unterwegs, ohne genau zu wissen, wonach gesucht wird. Wie eben Zwillingsmenschen.

Was will der Zwilling? Er ist der Schlaukopf und Kundschafter neu aufkommender Trends und Moden, der Vielfalt liebt und Zerrissenheit anheim fällt. Seine Quelle ist der Durchblick und sein Unterscheidungsvermögen. Was ist die Absicht dieses Themas – im Garten, im Leben? Mit Einfassreichtum werden Gartenräume vorbehaltlos und flüchtig. Temporäres erwünscht? Nun, die temporären Wünsche tragen das Morgen herbei und so wird es scheints nie Abend (aller Tage).