Oktober: Waage-Abensternvenus
Wodurch hegt die Waage solch einen Sinn fürs Schöne, und was macht sie so zur sooft unentschiedenen Unverbindlichkeit? Eine Antwort darauf gibt Venus als Abendstern, zugehöriger Planet zu diesem Tierkreiszeichen. Diese Venus ist zuständig für das Harmoniebedürfnis, die künstlerische Inspiration und für das Zugetansein zu elegantem Luxus und dem Gegenüber. Ihre Wirkung ist geschmackssicher, anmutig, schmeichelnd und beliebt im Umgang. So zeigt sie an, wie jene(r) erobert werden will – durch die Liebe, das Schauspiel, den Schöngeist.
In Unterscheidung zur Stier-Venus (als Morgenstern) ist sie ein wichtiger Begleiter im Werben um den Wunschpartner bis hin zum diplomatischen Geschick auf politischem Parkett. In Zeiten des Hofierens und bei Friedens- und Gehaltsverhandlungen wirken sich Venus-Mond-Tage sehr förderlich aus. Unterstützung zu diesen Themen aus der Pflanzenwelt geben die waage-venusische Birke, Jasminpflanze und Azalee, Lavendel, Kamelien, Lilien und Veilchen also sämtliche duftig-eleganten, vorwiegend gezüchteten Zierpflanzen.
Nur für einen von Planerhand kreierten, lieblichen Ziergarten geeignet? Läuft es in ihrem Leben sehr angriffslustig ab? Wo sich Waage- und Venusqualitäten treffen, ist das Hauptanliegen geselliger Charme und Gleichmut. Dort wird Alleinsein vermieden, selbst durch Hingabe an einen Kompromiss! Die Waage ist das Wiegebett des Stils. Dadurch erwacht der Waagemensch(bzw. Tag) schon so formvollendet; „sein“ Gartenthema heisst „Egalität“ .
Waage/Venus – Garten der Egalität
Was zeichnet einen Garten der Egalität aus? Es ist ein Garten, an dem Pflanzengruppen Ebenbürtigkeit ausstrahlen – wo nicht eine durch die Kleinheit der anderen an Grösse gewinnt. Z.B. lösen verschiedenfarbige Azaleen-Gruppen eine Allee ab und Ziergrasbüschel schütteln gleich hohen Lavendelbüscheln „die Hände“. In diesem Garten gibt es Plätze, an denen sich Pflanzenkenner mit Kunstkennern zu einem diplomatischen Gespräch treffen und über den Garten aus der jeweiligen Sicht diskutieren.; zum Teil umrahmt von zarten, bunten Glasperlen-Vorhängen, die an Ästen hängen und bei Wind leise klingeln.
Egalität bedeutet, durch Erkennen der Gleichberechtigung und Schönheit in allem, die Harmonie im Aussen wie im Innen herzustellen und zu erhalten – im Garten ist die Kreation von Harmonie ein Thema, dem sich va. die Kunst des Feng-Shui annimmt; mit dem Ziel, Harmonie möge auf seine Besucher und Bewohner positiv zurückwirken. Wie es sich eben Waagemenschen wünschen.
Was will die Waage? Sie will Unstimmigkeiten ausgleichen und dabei stets stilvoll bleiben. Was ist die Absicht dieses Themas – im Garten, im Leben? Mit Egalität kann man das Miteinander von Menschen und das von Pflanzen zu einem Ereignis der Formvollendung machen. Zu langweilig? Was egalitär ist, entbehrt jeder Spannung und hält eine grosse Reserve bereit gegenüber Gewalt und anderen Zwangsmethoden. Es ist ein Spürsinn des guten Willens, der die Menschenrechte eines jeden hoch hält.